Hallo, 29-Euro-Ticket! Tschüss, 29-Euro-Ticket!

Zum heute startenden Vorverkauf des 29-Euro-Tickets Berlin AB erklärt Kristian Ronneburg, Sprecher für Mobilität der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus:

„Dem Start des Tickets wird voraussichtlich bald sein Ende folgen. Mit der Abwahl von Raed Saleh als Parteivorsitzenden und der deutlichen Distanzierung beider Duos für den Parteivorsitz, ist klar, dass die Unterstützung für das 29-Euro-Ticket nun auch in der SPD immer geringer wird. Der CDU ist es ohnehin erklärtermaßen nicht wichtig.

Diese Entwicklung ist folgerichtig. Seit Jahren weicht die Berliner SPD jeglicher Debatte über die Sinnhaftigkeit einer Insel-Lösung für Berlin aus. Raed Saleh und Franziska Giffey haben nie verstanden, dass das bundesweite 9-Euro-Ticket und später das 49-Euro-Ticket nicht nur Entlastungsmaßnahmen waren, sondern eine Tarif-Revolution für den Nahverkehr in Deutschland. Die Linksfraktion hat immer wieder eingefordert, dass der Senat den Preis für das „Deutschlandticket“ für die Berlinerinnen und Berliner runtersubventionieren sollte. So könnte Berlin auch ein bundesweit gültiges 9-Euro-Sozialticket anbieten. Andere Bundesländer setzen hier Schwerpunkte und ringen mit dem Bund um die Zukunft des „Deutschlandticket“, nur die Berliner SPD braucht eine besonders teure Extrawurst: Über 350 Millionen Euro soll nach aktuellen Schätzungen von Finanzsenator Evers das 29-Euro-Ticket kosten. Hinzu kommen jährlich aktuell 130 Mio. Euro, die Berlin als Anteil für das „Deutschlandticket“ zahlt. Gleichzeitig kündigt Verkehrssenatorin Schreiner (CDU) bereits an 130 Mio. Euro im Öffentlichen Nahverkehr einsparen zu müssen.

Wir fordern die schwarz-rote Koalition dazu auf sofort umzukehren. Jede Ticketpreisreduzierung sollte auf der Basis des „Deutschlandticket“ umgesetzt werden. Berlin könnte das Geld effektiver einsetzen, solidarisch mit den anderen 15 Bundesländern den Fortbestand des „Deutschlandticket“ absichern und den Berlinerinnen und Berlinern einen noch besseren Preis für die Nutzung des Nahverkehrs bundesweit anbieten."