Zum Tod des Intendanten und Regisseurs René Pollesch
Er starb unerwartet im Alter von gerade mal 61 Jahren. Seine letzte Inszenierung, die nicht die allerletzte hätte sein sollen, trägt den Titel „Ja, nichts ist okay“. Wie wahr. Nichts ist ok! Der Intendant der Berliner Volksbühne, Regisseur, Autor, Wegbereiter René Pollesch ist tot.
Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin, Dr. Manuela Schmidt,
„Er war einzigartig, deshalb wird sein Nicht-mehr-Dasein eine schmerzhafte Fehlstelle bleiben. Pollesch hat mit seinen Inszenierungen Theater geprägt. Viele. Er hat Menschen in die Theater gebracht. Hat sie gelockt mit seinen Inszenierungen und Stücken, die leicht und komplex zugleich sein konnten, überraschend, anregend, aufregend.
Er hat die Volksbühne, an der er bereits zuvor viele Jahre mit Frank Castorf gearbeitet hatte, nach turbulenten Zeiten in gutes, nicht ruhiges, Fahrwasser gebracht.
Mehr als 200 Theaterstücke, viele Preise, viele Orte, wilde Werke und, wie eines seiner Stücke hieß, „Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt“. Manche nannten es „High-End-Überforderungstheater“ - es war die beste Art der Überforderung. Die, derer wir so dringend bedürfen. Die, aus der eine andere Sicht auf die Welt und auf uns entstehen kann.
René Pollesch, der 2019 ankündigte, wieder an die Berliner Volksbühne zu kommen, als Intendant und mit der Ansage „weiterhin nicht alles richtig zu machen“, ist am Montag gestorben. Wir trauern um ihn. Und vermissen ihn schon jetzt.“